ACTA PACIS WESTPHALICAE (APW)

Publizierte Bände - Details

Schriftenreihe der Vereinigung zur Erforschung der Neueren Geschichte (SVG)

Band erschienen bibliographische Angaben
23 1997 Müller, Frank
Kursachsen und der Böhmische Aufstand 1618-1622.
Münster: Aschendorff.
1997, XIII und 539 Seiten; kartoniert.
Einzelpreis: 101,30 Euro.
ISBN 3-402-05674-7

KURZBESCHREIBUNG

Im Dreißigjährigen Krieg fiel von Beginn an dem Kurstaat Sachsen eine Schlüsselrolle zu. Deren Bewertung unterliegt bis heute noch sehr dem Einfluß der älteren Historiographie und ihres konfessionell bedingten Blickwinkels. Demgegenüber zeichnet die vorliegende Studie ein neues Bild von Verlauf und Motivation der sächsischen Entscheidungen, die in die Kontinuität der albertinischen Reichspolitik seit 1555 gestellt werden.
Gegenstand der Untersuchung ist die kursächsische Politik während des Böhmischen Aufstands, also in der Anfangsphase des Dreißigjährigen Krieges. Anhand bislang unberücksichtigter Archivalien aus Dresden und Wien werden die einzelnen Phasen in den Jahren 1618 bis 1622 detailliert beschrieben. Die Akten aus Dresden erlauben es, die maßgeblichen Akteure der sächsischen Reichspolitik genau zu erfassen und den Blick auf die entscheidenden Kontinuitätslinien zu lenken. Diese auf Stabilisierung gerichtete Grundhaltung des Kurstaates blieb den ganzen Dreißigjährigen Krieg hindurch wirksam. Der hier geführte Nachweis für die ersten Jahre der Auseinandersetzungen ermöglicht daher eine allgemeine Neubewertung der kursächsischen Reichspolitik. Diese setzte sich zwar nicht durch, weil sie die Spannung zwischen Loyalität zum Kaiserhaus und protestantischer Interessenvertretung nicht überwand. Als verfassungspolitisch motivierte Konzeption ist sie aber bislang nur unzureichend gewürdigt worden.

REZENSIONEN